Donnerstag, 5. Dezember 2013

Spielerezension - Dominion - Special Edition

Spielerezension: Dominion - Special Edition

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Der steinige Weg vom Kleingrundbesitzer zum mächtigen Großgrundbesitzer... das ist das Ziel all jener, die sich für Dominion entscheiden. Seit Dominion im Herbst 2008 erschienen ist, hat es sich zu einem der beliebtesten Deck-Building-Spielen mit einer großen Fangemeinschaft entwickelt. Im deutschsprachigen Raum wurde Dominion bis Herbst 2013 vom Hans im Glück Verlag veröffentlicht. Seit diesem Zeitpunkt gibt Rio Grande Games das Spiel auch hier in Eigenverantwortung heraus, wobei der exklusive Vertrieb nun bei ASS Altenburger liegt. Zum Auftakt gab es pünktlich zur Spiele 2013 in Essen die Neuauflage des Dominion Basisspiels als Special Edition, um die es in dieser Rezension auch geht.

Info Übersicht

  • Anzahle der Spieler: 2 - 4
  • Alter: ab 13 Jahre
  • Spieldauer: ca. 30 Minuten
  • Beschreibung: Deutsch
  • Verlag: Rio Grande Games
  • Vertrieb im deutschen Sprachraum: ASS Altenburger
  • Erscheinungsjahr: 2013
  • Autor: Donald X. Vaccarino
  • Auszeichnungen:
        • Spiel des Jahres 2009
        • Deutscher Spiele Preis 2009: Platz 1
        • Mensa Select 2009
        • Japan Boardgame Prize 2009: Platz 1
        • uvm.

Kurzer Überblick

Wie schon erwähnt handelt es sich bei Dominion um ein Deck-Building-Spiel. Jeder Spieler spielt dabei mit seinem eigenen Kartenstapel (Deck), wobei er diesen im Laufe des Spiels immer weiter ausbaut. Am Anfang beginnen die Spieler mit nur wenigen Karten. Mittels Geldkarten können dann sogenannte Königreichkarten vom ausliegenden Vorrat gekauft werden. Diese stehen für eine oder mehrere Handlung(en) welche beim Ausspielen der Karten zum tragen kommen. Zusätzlich zu diesen Königreichkarten gibt es noch eigene Punktekarten, welche am Ende über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Inhalt des Spieles

  • 511 Spielkarten
    • 262 Königreichkarten (inkl. Sonderkarte Schwarzmarkt)
      • 250 Aktionskarten
      • 12 Punktekarten
    • 130 Geldkarten
    • 48 Punktekarten
    • 30 Fluchkarten
    • 1 Müllkarte
    • 33 Platzhalterkarten
    • 7 Leerkarten
  • 1 Sortierstreifen für den Schachteleinsatzes
  • 1 Spielanleitung in Deutsch
  • 1 Begleitheft in Deutsch 

Unterschiede zwischen HiG-Version und Special Edition des Dominion Basisspiels

Hinweis: HiG = Hans im Glück Verlag

In Sache Spielschachtel hat sich die Illustration komplett geändert wobei die Maße der Schachtel gleich geblieben sind. Bei der Beschreibung den Karten und des Sortierstreifens gibt es dagegen nur einige minimale Unterschiede. Kurz erwähnt sei auch, dass das empfohlenen Alter von "ab 8 Jahre" auf "ab 13 Jahre" erhöht wurde.

Unterschiede bei der Spielanleitung

Das Layout der Spielbeschreibung hat sich nur geringfügig geändert und ist vom Stil her großteils unverändert. In textlicher Hinsicht gibt es auch nur geringfügige "Nachbesserungen". Ähnlich sieht es mit dem Begleitheft aus wo es auch nur kleine Änderungen im Layout, der Reihenfolge und des Textes gibt.

Unterschied Spielkarten

Wie bei der Spielanleitung gibt es auch bei den Karten keine großen Überraschungen. Es gibt minimalste Änderungen beim Großteil der Kartentexte und einige Karten haben eine neue Illustration erhalten. Nachfolgend liste ich jene Karten auf, die sich bildlich oder textlich geändert haben.

neue Illustration: Gold, Silber, Kupfer, Fluch, Anwesen, Herzogtum, Provinz, Müllkarte
veränderter Text: Burggraben, Keller, Kanzler, Werkstatt, Bürokrat, Dieb, Festmahl, Geldverleiher, Spion, Thronsaal, Umbau, Bibliothek, Mine, Abenteurer, Gärten

Zusätzlich gibt es bei der Special Edition die Karte "Schwarzmakt" als Bonus (Spielregel beigelegt).

Unterschiede Sortierstreifen

Der Sortierstreifen wurde ebenfalls geringfügig abgeändert, wobei die Reihenfolge gleichgeblieben ist.


Dominion-Special Edition - Das Spiel


Die Vorbereitung

Als erstes werden die für die aktuelle Partie benötigten Platzhalterkarten herausgesucht (blauer Rahmen auf der Kartenrückseite) und mit der Rückseite nach oben auf dem Tisch platziert. Die Müllkarte wird, wie später alle anderen Spielkarten, offen ausgelegt. Auf ihe können die Spieler im Spielverlauf ihre Karten entsorgen.
Nun erhalten alle Spieler sieben Kupferkarten und drei Anwesenkarten, welche sie zusammenmischen und verdeckt als Nachziehstapel vor sich hinlegen. Die gesamten restlichen Geldkarten (Gold, Silber, Kupfer) werden nun auf ihre Platzhalterkarten gelegt. Ebenfalls werden die Punktekarten (je nach Spieleranzahl jeweils 8 oder 12 Anwesen, Herzogtümer und Provinzen), sowie die Fluchkarten (je nach Spieleranzahl 10, 20 oder 30 Karten) auf ihre Platzhalter platziert.
Als nächster Schritt kommen die Königreichkarten an die Reihe. Hiervon werden pro Partie 10 Sätze benötigt, der Rest bleibt in der Schachtel. Auch diese werden auf ihre Platzhalterkarten ausgelegt. Falls mit den Gärten gespielt wird, ist darauf zu achten, dass je nach Spieleranzahl 8 oder 12 Karten ins Spiel kommen. Nun kann das Spiel beginnen. Dazu nehmen nun alle Spieler die obersten 5 Karten ihres Nachziehstapels auf die Hand.

Das Spiel

Dominion wird in Zügen gespielt, wobei jeder Zug aus drei Phasen besteht, welche immer in der selben Reihenfolge ausgeführt werden.
  1. Phase - Aktionsphase: Der Spieler DARF immer mindestens eine Aktionskarte ausspielen (gewisse Aktionskarten erlauben es weitere Karten auszuspielen). Bei jeder ausgespielten Karte liest der Spieler den Kartentext laut vor und führt die Anweisungen der Reihe nach aus, soweit dies möglich ist. Erst dann darf er eine weitere Aktionskarte ausspielen, falls er dazu berechtig ist.
  2. Phase - Kaufphase: Der Spieler DARF immer immer mindestens eine Karte kaufen (gewisse Aktionskarten erlauben es, weitere Karten zu kaufen). Es dürfen alle Karten aus dem Vorrat gekauft werden (außer jene am Müllstapel). Der in diesem Zug zur Verfügung stehende Geldwert muss dabei gleich oder größer sein wie die Kosten der gekauften Karte(n). Jede Karte die gekauft wird kommt sofort auf den eigenen Ablagestapel und steht in späteren Zügen zur Verfügung.
  3. Phase - Aufräumphase: Der Spieler MUSS alle ausgespielten Karten und alle Handkarten offen auf seinem Ablagestapel legen und sofort fünf Karten von seinem Nachziehstapel nachziehen. Sollten nicht mehr genug Karten auf dem Nachziehstapel sein, wird der Ablagestapel gemischt und als neuer Nachziehstapel verdeckt bereitgelegt. Fehlende Handkarten können nun ergänzt werden.
Nach Beendigung von Phase 3 ist der nächste Spieler an der Reihe.

Spielende

Dominion endet immer erst am Ende eines Zuges, wenn eines der folgende zwei Ereignisse eintritt:

  • der Punktestapel "Proivinzen" im Vorrat sind aufgebraucht
  • drei beliebige Kartenstapel  im Vorrat sind aufgebraucht

Nun zählen alle Spieler ihre Punkte in ihrem gesamten Kartensatz zusammen. Wer auf die meisten Punkte kommt ist der Sieger. Bei Gleichstand gewinnter der Spieler, der weiniger Züge hat. Steht es dann immer noch unentschieden wird der Gewinn geteilt.


Mein Teil über Dominion -Special Edition


Verpackung und Material

Die Special Edition kommt wie die HiG-Version in einer stabilen Schachtel mit den Maßen 29,5 x 29,5 x 7,3 cm. Auch der Schachteleinsatz ist gleichgeblieben und sorgt danke Sortierstreifen für eine übersichtliche Aufbewahrung der Karten. Angemerkt sei hier, dass auf dem Sortierstreifen der Special Edition die Kartenpreise besser lesbar sind wie bei der HiG-Version, da die Zahlen dick geschrieben sind. Zur Illustration der neuen Schachtel muss ich sagen, dass mir hier die HiG-Version besser gefallen hat, da diese nicht so computerdesignt ausgesehen hat (ist aber Geschmackssache).
Kommen wir zu den Spielkarten selbst. Die Special Edition enthält ja im Gegensatz zur HiG-Variante 11 Karten mehr, also insgesamt 511 Karten. Wie schon bei der HiG-Version sind diese von guter Qualität und halten einiges aus. Wer viel spielt sollte sich aber überlegen, ob er die Karten nicht in passende Kartenhüllen steckt, da sie sich mit der Zeit doch abgreifen. Zu den neuen Illustrationen welche einige Karten erhalten haben gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Mir gefallen eigentlich alle neu illustrierten Karten sehr gut, wobei es eine Ausnahme gibt. Diese Ausnahme ist das Gold. Die Goldbarren passen meiner Meinung einfach nicht. Da Silber und Kupfer als Münzen dargestellt sind, wäre es stimmiger gewesen auch das Gold als Münzen darzustellen.

Spielfazit

Das Spiel an sich hat sich ja gegenüber der HiG-Version nicht verändert und gehört für mich einfach zu den besten Deck-Building-Spielen die es auf dem Markt gibt. Für einige mag das Spiel auf den ersten Eindruck sehr komplex wirken (wegen den vielen Karten), aber bei näherer Betrachtung wird klar, dass es relativ leicht verständlich ist. Besonders gut gefällt mir, dass jeder Spieler durch Zukauf sein eigenes individuelles Deck gestalten kann und somit volle Freiheit bei den Karten und seiner Strategie genießt. Natürlich kann es auch vorkommen, dass einem das Pech verfolgt und nie die gerade benötigten/gewünschten Karten nachgezogen werden. Da kann eine Partie schon einmal etwas deprimierend sein. Da dieses "Kartenpech" aber auch gerne auf andere wechselt, tut das dem Spielspaß keinen Abbruch.

Abwechslung wird bei Dominion groß geschrieben. Dadurch, dass immer nur mit 10 verschiedenen Königreichkarten gespielt wird, bietet die Special Edition mit seinen 26 verschiedenen Königreichkarten schon einiges an Abwechslung. Wer die vorgeschlagenen Konstellationen schon zu genüge gespielt hat, der stellt sich einfach eigene Kombination zusammen. Mit der Zeit zeigt es sich auch, welche Karten besser zueinander passen und welche weniger. Wer dann noch mehr Abwechslung will, der greift zu den vielen erhältlichen Erweiterungen.

Wer pfuscht nicht gerne in den Plan der Mitspieler? Wenn ich nur mit den Karten des Basisspiels spiele, finde ich die Beeinflussung der Mitspieler durch gewisse Karten genau richtig dosiert. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich immer versuche eine ausgeglichene Kombination an Königreichkarten zusammenzustellen. Hier liegt meiner Meinung ein weitere Vorteil von Dominion. Wenn Spieler eine "aggressive" Partie mit viel Interaktion wollen, dann nehmen sie einfach mehrere Angriffskarten in ihren Kartensatz auf, wenn sie lieber eine "ruhige" Partie wollen, dann spielen sie ebene nur mit einer oder gar keiner Angriffskarte.

Ein kleiner Nachteil bei Dominion ist, dass die Züge gegen Ende des Spiels immer länger werden, was sich bei den Mitspielern in immer länger werdenden Auszeiten niederschlägt. Die Dauer dieser Auszeiten steigert sich natürlich mit der Anzahl der Spieler. Die Länge der Züge birgt auch eine mögliche Fehlerquelle. Wenn Spieler viele zusätzliche Aktionen über entsprechende Karten erhalten, kann es schon vorkommen, dass der Überblick über die schon verbrauchten bzw. noch zur Verfügung stehenden Aktionen verloren geht. Daher empfehle ich, dass die Mitspieler hier immer mitzählen.


Zweispielermodus Dominion - Special Edition

Info: Da ich Spiele oft zu zweit spiele, gibt es bei meinen Rezensionen die Zweispielerbewertung. Je nachdem wie gut das Spiel zu zweit spielbar ist, gibt es folgende Bewertung: spielbar, gut spielbar, sehr gut spielbar.

Ich habe das Spiel schon oft zu zweit gespielt und kann von mir aus sagen, das es auch zu zweit Spaß macht und gut zu spielen ist. Dennoch muss ich eines Anmerken:
Ich persönlich finde, dass eine der Spielende-Bedingungen für Spiele zu zweit nicht so passend ist. Ich beziehe mich da auf den "aufgebrauchten Punktestapel der Povinzen". Weil sobald einer der beiden Spieler damit beginnt Provinzen zu kaufen muss der andere mitziehen. Tut er es nicht, kommt er schnell ins Hintertreff und kann den Punktevorsprung nicht oder nur mehr schwer einholen. Die Partie ist somit schon vor dem eigentlichen Ende entschieden (bei mehr Spielern stellt sich diese Problem nicht). Wenn ich an meine Partien zu zweit denke, hat meist ein Vorsprung von drei Provinzen gereicht um es dem Gegenüber sehr schwer zu machen. Natürlich kommt es hier auch auf die Zusammenstellung der Königreichkarten an. Wenn zum Beispiel die Gärten im Spiel sind, sieht es komplett anders aus. Dennoch habe ich mir alternative Bedingungen für das Spielende überlegt und nutze diese auch, da das Spiel somit offener bleibt (dazu in einem anderen Artikel).
Zu meiner Zweispieler-Bewertung muss ich abschließend noch eines sagen: Mir macht Dominion auch zu zweit viel Spaß, aber eines kann ich nicht von der Hand weisen: Je mehr Spieler, desto mehr Spielspaß. In diesem Sinne sollte die Bewertung nicht negativ gesehen werden. Ich persönlich kann Dominion auch für zwei Spieler empfehlen.

Bewertung Zweispielermodus: >> gut spielbar <<




Zum Abschluss bedanke ich mich recht herzlich bei ASS Altenburger für das Rezensionsexemplar der Dominion - Special Edition. Bis zum nächsten Mal...

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Links

Dominion - Special Edition auf Spiele-Offensive
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Spiele-Offensive.de - Deutschlands größtes Sortiment aus Gesellschaftsspielen


1 Kommentar:

  1. Sehr schöne und ausführliche Rezension!
    Sofern ein Leser sich fragt, welche Erweiterungen es alle gibt, hier ist eine Übersicht hierzu zu finden.

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